veröffentlicht am 31.01.2020

Rangerinnen beim Fledermausmonitoring

Ende Januar haben sich unsere Rangerinnen Julia Dummert und Melanie Chisté zum Fledermausmonitoring in die Festung Rothenberg aufgemacht. Die Festung ist ein wichtiges Überwinterungsquartier für seltene Fledermausarten.

Im Januar schlafen die meisten Fledermäuse in unseren Breiten tief und fest in ihren Winterquartieren. Dabei handelt es sich nicht um Schlaf im eigentlichen Sinne, sondern eine Stoffwechselanpassung. Die Fledermäuse fahren ihren Stoffwechsel so weit herunter, dass sie kaum mehr Energie benötigen und mit ihren Fettreserven über den Winter kommen.

Die Naturpark-Rangerinnen Melanie Chisté und Julia Dummert bei der Suche nach überwinternden Fledermäusen in der Festung Rothenberg ©NP Melanie Chisté

Oft suchen Fledermäuse dabei Höhlen, Keller, Stollen, Brunnen oder Ruinen auf. Ein wichtiges Winterquartier ist die Festung Rothenberg bei Schnaittach. Die Festung steht genau aus diesem Grund unter dem Schutz des europäischen Schutzgebietsnetzwerks Natura 2000. In den alten Gewölben und Kasematten befinden sich zahllose Ritzen und Spalten, die für acht Fledermausarten attraktive Überwinterungsplätze darstellen. Für die Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) ist diese Festung von bayernweiter Bedeutung. Für andere Arten, wie das Große Mausohr (Myotis myotis) oder die Fransenfledermaus (Myotis nattereri) ist es ein regional bedeutsames Quartier. Zum Schutz der überwinternden Tiere ist die Festung von Oktober bis März für Besucher geschlossen. So wie auch Höhlen in dieser Zeit nicht betreten werden dürfen.

Seit vielen Jahren finden jährlich Zählungen statt, um den Überblick über die Bestandsentwicklung zu behalten. Neben Lichtschranken, Fotofallen und akustischen Aufnahmen zählt das Wintermonitoring, also die Zählungen im Winter, zu den wichtigen Erhaltungsmaßnahmen. Gemeinsam mit den Landkreisbetreuern im Fledermausschutz für das Nürnberger Land Bettina Cordes und Dr. Detlev Cordes, dem Fledermaus-Fachberater Heinz Neudert, dem Festungsführer und der Unteren Naturschutzbehörde begeben sich unsere Naturpark-Rangerinnen auf die Suche nach den geschützten Flattermännern. Dabei werden alle erkennbaren Ritzen und Spalten in Teamarbeit abgesucht, die Funde von den Experten bestimmt und die Daten aufgenommen. „Eine hohe Luftfeuchtigkeit im Winterquartier ist für die Fledermäuse überlebenswichtig“, erklärt Julia Dummert, die ebenfalls Fledermausberaterin im Landkreis Forchheim ist „die Tiere bekommen sonst Probleme wegen des Wasserverlustes in der Ruhephase.“

Regelmäßige Monitoring-Projekte und die Unterstützung der Artenschutzbeauftragten bei ihrer Arbeit ist eine der Kernaufgaben der neuen Naturpark-Ranger in Bayern.

 

   

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