veröffentlicht am 18.12.2019

Die Biberberater zu Besuch im Rangerbüro

Am 10.12.2019 haben sich Biberberater aus dem gesamten Naturparkgebiet und Horst Schwemmer, der Bibermanager für Nordbayern, im Rangerbüro eingefunden, um sich mit dem Naturpark-Team auszutauschen und zu überlegen, wie der Naturpark ihre Arbeit unterstützen kann. Abgerundet wurde das Treffen durch eine Exkursion ins Ailsbachtal, zu einem der schönsten Biberreviere im Naturpark.

Früher wurde der Biber vielseitig genutzt: Sein Fleisch diente als Fastenspeise, da ihn die katholische Kirche zum Fisch erklärt hatte, aus seinem Pelz wurden wärmende Mäntel und Hüte hergestellt und das Bibergeil, ein Sekret, wurde als Wundermittel angesehen. Diese vielseitige Nutzung führte im 19. Jahrhundert in ganz Europa durch direkte menschliche Nachstellung zu einer fast vollständigen Ausrottung.

Durch Unterschutzstellung der Restvorkommen und Wiederansiedlungsprojekte im 20. Jahrhundert konnte der bedrohte Biber bewahrt werden. Seit über 50 Jahren ist er nun zurück in Bayern und mittlerweile auch in unserem Naturpark wieder heimisch geworden.

Aktiv gestaltet der Biber durch seine Bautätigkeit seinen Lebensraum und verändert dabei im Umkreis der Gewässer unsere Landschaft. Mit dem Fällen von Bäumen und dem Bau von Dämmen trägt er zur Renaturierung und dem Schutz unserer Gewässer bei, u.a. in den Bereichen Hochwasserschutz, Gewässerreinigung, Wasserrückhalt in Trockenzeiten und Erhöhung der Artenvielfalt.

An vom Menschen genutzten Flächen können diese Umgestaltung der Landschaft sowie weitere Biberaktivitäten auch Konfliktpotential schaffen: Biber fressen Feldfrüchte, fällen Nutzholz, untergraben und vernässen Nutzflächen oder beeinträchtigen Teichwirtschaften. Um dies zu vermeiden oder bereits entstandene Konflikte zu lösen sind in ganz Bayern vor Ort ehrenamtliche Biberberater tätig – auch bei uns im Naturpark. Durch fachkundige Beratung, Prävention und weitere Maßnahmen vermitteln sie bei Konflikten und unterstützen damit das bayerische Bibermanagement. Dessen Ziel ist es, den günstigen Erhaltungszustand der bayerischen Biberpopulation zu erhalten, die positiven Auswirkungen des Bibers zu nutzen und andererseits Konflikte oder Schäden zu verhindern, beziehungsweise zu minimieren.

Bei dem gemeinsamen Treffen im Rangerbüro wurde vor allem darüber diskutiert, wie sich Biberberater und Naturpark-Ranger im Biberschutz gegenseitig am besten unterstützen können. Zum Abschluss fand eine Exkursion ins Ailsbachtal statt, zu einem der schönsten Biberreviere im Naturpark, wo noch einmal verschiedene Maßnahmen und Ideen besprochen wurden. Dort entstanden auch die Fotos.

 

   

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